Tesla Model 3

Ach rechnen wird sich ein Auto für den Privatmenschen sowieso niemals. Es ist halt ein notwendiges Übel.

Den M3 würde ich jetzt auch eher weniger mit dem kleinen 1.8l Hybrid Antrieb aus dem Auris, Prius und CHR vergleichen, sondern mit den größeren Geschützen wie den 2.5l aus dem RAV4, IS/GS/NX 300h oder gleich den 3.5l V6 HSD aus dem RX/GS 450h. 6,5l/100km sind bei den großen HSDs auch eher nur bei Gaspedal-streicheln zu erreichen.

Verglichen mit dem kleinen HSD geb ich Dir absolut recht, eine fünf vorm Komma sollte bei Kurzstrecken absolut kein Problem sein.

Beim Diesel würde ich von der Kurzzeit Performance gesehen auch eher z.B. einen 3.0l Diesel als Vergleich ansetzen, ein Triebwerk, dass ich bei meinen Kurzstrecken innerhalb der Garantie komplett ruinieren würde und gar nicht erst in Frage käme.

Die hier berechneten Daten gehen von Preissteigerungen aus. Aktuell bezahle ich zu Hause für Ökostrom €0,231/kWh und an den Ladesäulen des regionalen Anbieters nur €0,26/kWh (ebenfalls Ökostrom).
Verglichen mit dem Model S, das in der Stadt problemlos bereits mit 17-20kWh/100km betrieben werden kann, gehe ich durchaus von einem Verbrauch von 15kWh/100km beim Model 3 aus, der auch noch Spaß macht.

Ein Kilometerfresser wird ein Elektroauto vermutlich nie werden, denn die Physik setzt einfach mal Grenzen was die Ladegeschwindigkeit und Effektivität des Ladens bei hohen Leistungen angeht (Abwärme).

Mit den aktuell möglichen 120kW am SC und 60kW an CCS oder CHAdeMO kann ich absolut leben. Bei 350km nach EPA (400nochwas bei unrealistischen, europäischen Schummel-Zyklus) käme man bei einem angenommenen 60kWh Akku mit ~80%iger Ladung und 60%iger Nutzung gut 240km weit (~36kWh Verbrauch bei 15kWh/100km) und könnte an DC Säulen extrem schnell laden, da der Füllstand immer optimal wäre.
So könnte man bei effektiven 90kW (eher mehr) am SC diese 240km nach 20 Minuten auf 80% laden, am 60kW CCS / Chademo eben in 30 Minuten.
Diese effektiven ~240km sind mir etwas zu wenig, darum hätte ich gern den großeren Akku, da ich plane das Fahrzeug länger zu halten. Abzüglich 10% Kapazitätsverlust sollte trotzdem noch was brauchbares übrig bleiben nach +10 Jahren.
Gäbe es nur 11kW Wechselstrom Ladesäulen wäre es auf jeden Fall eine Geduldsprobe.

OT: PV Strom würde ich ganz ehrlich niemals verkaufen wollen. Über die Jahre gesehen belastet es nur alle Stromkunden durch steigende Preise und ist für mich alles andere als wirklich "grün". Es ist für mich nur ein nettes Konjunkturprogramm dass den Energiekonzernen und Banken die mit Krediten nur so um sich werfen nur noch mehr Macht gibt. Stromkonzerne kommen so ohne großartige eigene Investitionen zu sauberen Strom und Privathaushalte verschulden sich vielleicht sogar noch dafür. Toll gemacht!

 

Laut einem Artikel auf Electrek (glaube ich) soll das EU Model 3 die selben Ladeeigenschaften wie das Model S und X erhalten.
Bei 3 phasigen 230V bei 16A das Ende der Fahnenstange erreicht, mehr als 11kW bei Wechselstrom über Typ 2 ist nicht drin, reicht aber für eine Ladung von 20% auf 100% in ~4 Stunden (über Nacht).
Die 16,5kW Option gibt's leider nur bei den 100kWh Akkus die es im 3er nicht geben wird (Radstand angeblich zu kurz).

Bei Gleichstrom ist man weniger eingeschränkt, da der Akku direkt geladen wird. CHAdeMO ist sowieso ein scheinbar sterbender Standard und ich hoffe schwer, dass Tesla unter die - im Gegensatz zum MS und MX - riesige Abdeckung des Ladeports noch Platz für die 2 DC Pins für CCS findet.
Abdeckung am M3: https://electrek.files.wordpress.com/2017/06/gesj0jk5545z.jpg?quality=82&strip=all
Typ 2 und Combo 2: http://charinev.org/fileadmin/_processed_/csm_013_CCS_specification_e6b3d06dc2.jpg

Im Gegensatz zu den Ländern mit 110V, sind die 230V Varianten sowieso mit einem modifizierten Typ 2 Mennekes für den Supercharger ausgestattet. Man kann direkt Typ 2 AC oder SC DC mit einem Anschluss laden.
Rein vom Stecker her ist die Kompatibilität zwischen AC Typ 2, DC Supercharger und DC CCS beim EU Modell absolut kein Problem. Wenn CCS nicht sowieso direkt integriert wird, kommt sicher ein Adapter, denn die kostenlosen Zeiten der SC Benutzung sind mit dem M3 vorbei und Tesla ist dem CharIN Konsortium (Members: Charging Interface Initiative e. V. (CharIN e. V.) die für CCS zuständig sind) beigetreten.

 

Eigentlich kann man bei allen Modellen - gegen den SC - vergleichsweise langsames laden als Minuspunkt hinzufügen.
Hmm... direkte EV Konkurrenz wäre...

Opel Ampera-E, ab €39.330
+ 5 Türer!!
- künftig PSA

BMW i3, ab €36.800
+ 5 Türer!!
+ mit Range Extender erhältlich
+/- klein

Zoe, €35.780 (größter Akku, Kaufakku mit etwas Ausstattung)
+ 5 Türer!!
+ 43kW Typ 2 laden
- zu teuer, zu klein

Nissan Leaf, €38.382 (30kWh Kaufakku, Tekna, andere Farbe als Weiß, Typ 1 Lademöglichkeit)
+ 5 Türer!!
- Typ 1 (!!!) Lademöglichkeit kostet €1.047 Aufpreis, für 6,6kW!!, Standard ist nur CHAdeMO
- grauenhafter Innenraum

VW e Golf, ab €35.900
+ 5 Türer!!
- Ladeleistung an CCS durch weglassen aktiver Akku Kühlung auf 40kW beschränkt... schnell ist anders

Hyundai Ioniq Elektro, ab €33.300
+ 5 Türer!!
+ belüftete Ledersitze (ab Premium für €38k, gibt's nicht mal beim Model S/X!!)
+ Support für 100kW CCS laden
- goldene Ziernähte und Applikationen :/
- nur 6,6kW AC Typ 2 laden

...Konkurrenz gibt es zwar, aber bei genauerer Betrachtung liegen alle preislich doch sehr nah zusammen. Meinen Hauptkritikpunkt am Model 3 habt ihr vermutlich herausgelesen (durch AHK wird das aber entschärft).
Wäre das EV ein Zweitwagen, würde es wohl ein gebrauchter Ioniq werden, aber das langsame AC laden und die eher eingeschränkte Reichweite macht ihn für mich nicht wirklich brauchbar.

So richtig erhält man nur bei wenigen Herstellern Auskünfte wie schnell die Fahrzeuge wirklich laden können. Wenn mich nicht alles täuscht dürfte der Ioniq der schnellste im Bunde der Konkurrenten am CCS Lader sein (über den i3 habe ich nichts gefunden).

 

Tesla baut die Akkus - die dazu noch eine andere, über 10 Jahre erprobte Zellchemie (Lithium Nickel Cobalt Aluminium Oxid / NCA) benutzen - beim Model 3 selbst her oder lässt bei den 18650ern im S und X im Auftrag bei Panasonic fertigen.
Es wäre ein Wunder, wenn andere Hersteller die Akkus günstiger zukaufen könnten als sie Tesla herstellen kann.

Einziger großer Vorteil beim Zoe ist für mich die Möglichkeit irre schnelle Wechselstromladesäulen benutzen zu können. Die sind aktuell weiter verbreitet als CCS und macht ihn so flexibler als den Rest (inklusive Tesla ohne SC in der Nähe).

Ja, der Ampera-E ist noch GM, aber ich habe keine Lust mehr mich bei Problem(chen) mit PSA auseinandersetzen zu müssen. Hat mir vor dem Avensis einige graue Haare beschert. Nein danke!

 

Tesla hat bis jetzt keine wirklich erfolglosen Modelle auf den Markt gebracht die in den "Regalen" liegen wie Blei und trotzdem massive Kosten verursachen (Entwicklung, Herstellung, Vermarktung...).
Soweit ich weiß werden die Fahrzeuge auf Bestellung gefertigt, eine komplett sinnlose Überproduktion auf Halde gibt es soweit ich weiß nicht, dafür eben Wartezeiten.
Das fehlen von Händlern sowie Werbung (können sie sich bisher komplett sparen) und dem ganzen drum herum wird auch noch einiges ausmachen.

@Bigdaddy
Wenn die Produktion des Model 3 angelaufen ist, sind Margen von +20% angepeilt.

 

Haaahaahaaa! Ja er ist ein bisschen - sehr - irre aber wenn bei der Mars Besiedlerei gute Akkus und eine geniale, flächendeckende Ladeinfrastruktur als Nebenprodukt herauskommt: von mir aus gern!

20% Marge sind jetzt eigentlich noch relativ bescheiden, ich möchte nicht wissen wie dumm und dämlich sich der VAG Konzern - aufs Modell bezogen, ohne Nieten wie z.B. den Phaeton oder Offroad Polos - mit immer wieder frisch aufgewärmten Motoren und Fahrzeug Baukästen bei einem ähnlichen Verbrenner verdient.

Das vorbestellen / reservieren eines Fahrzeugs finde ich ziemlich genial. So wird die Nachfrage sondiert und das permanente auf Halde produzieren aller anderer Hersteller finde ich sowieso schon immer vollkommen schwachsinnig und verschwenderisch.