Haben Importeure bald ausgedient?

Neben der unnötigen Diskussion über Netto-Preisvergleiche enthält der folgende Artikel im letzten Absatz einen Hinweis, der mir neu war. Da wächst evtl. eine ernst zu nehmende Konkurrenz zu den Importeuren bzw. Vermittlern heran.

Zitat:Billiger Autokauf im Ausland



VERBRAUCHER / Nirgendwo sind die Preise für Neuwagen vor Steuern so teuer wie in Deutschland. EU erwartet mehr Wettbewerb ab Herbst.

BRÜSSEL. Wer sein Auto im Ausland kauft, spart gerade aus deutscher Sicht oft viel Geld - noch. Ab Oktober jedoch dürfen Autohändler auch in anderen EU-Ländern Vertriebsniederlassungen eröffnen. Die Brüsseler Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes rechnet damit, dass dann auch die Neuwagen-Preise in Deutschland mehr unter Druck geraten.

Bislang ist die Bundesrepublik für Neuwagen-Käufer das teuerste Pflaster innerhalb der Eurozone, jedenfalls vor Steuern. 1878 Autopreise hat die EU-Kommission in ihrem jüngsten Preisvergleich überprüft, und bei 34 der 89 untersuchten Modelle wurde nirgendwo soviel Geld verlangt wie hierzulande. Beispiel Fiat Punto: Er kostet 9948 Euro in Deutschland, bald 30 Prozent mehr als in Finnland (7675 Euro).

Kein Einzelfall. Ein Skoda Fabia wird hierzulande für 29 Prozent über portugiesischem Preisen angeboten. Ein VW Golf kostet 23 Prozent mehr als in Finnland, ein Renault Clio 20,4 Prozent. Dass Herstellerpreise gerade in Deutschland so hoch sind, liegt aus Sicht von Experten nicht nur an der von Land zu Land oft unterschiedlichen Auto-Ausstattung, sondern vor allem am in Deutschland relativ günstigen Mehrwertsteuersatz von bis dato 16 Prozent. "Autohersteller kalkulieren das mit ein", sagt Ulrich May vom ADAC. In Finnland etwa, wo beim Autokauf 22 Prozent Mehrwertsteuer und dann noch einmal 100 Prozent Zulassungssteuer fällig sind, würden die Nettopreise so gering wie möglich angesetzt, um Autos erschwinglich zu halten. In Deutschland hingegen gebe es Spielraum nach oben. Deutsche Erwerber machen sich die unterschiedliche Besteuerung bei Käufen im Ausland zu Nutze: Für sie wird bei der Überführung des Wagens nur der deutsche Mehrwertsteuersatz fällig.

Ab Herbst dürfen ausländische Anbieter nun Fahrzeuge zu den günstigen Nettopreisen ihrer Heimatländer auch in Deutschland verkaufen - zum hier üblichen Steuersatz, plus Überführungskosten. (Quelle: NRZ)

Guido