Fragen zum Injektortausch

Der D-Cat ist weitestgehend baugleich in den T27 übernommen wurden, die Antwort lautet also ja.

 

Hallo Christoph,
erst einmal herzlich willkommen im Forum.
Der Motor ist tatsächlich bei beiden Modellen weitestgehend identisch.
Beim T27 ist das AGR-Ventil komplett anders und es sind auf jeden Fall schon die größeren Differenzdruckröhrchen verbaut.
Also schon mal zwei Baustellen weniger.
Es bleiben die anderen typischen Schwachstellen der D-CATs, welche aber auch bei vielen anderen älteren Turbodieseln mit der Zeit auftauchen.
Und keine Angst. Das meiste ist nur Fleißarbeit und kostet nicht viel.
Zu1
Eine zuverlässige Beurteilung der Injektoren kann über die Korrekturwerte der Einspritzmengen erfolgen.
Dazu benötigt man einen VCI-Adapter und einen Laptop mit der techstream-software. Hilfe dazu findest du im Forum.
Ich habe hier auch schon etliche screenshots eingestellt und kommentiert.
Zu2
erledigt.
An dieser Stelle sei noch einmal gesagt, dass das Reinigen des 5.Injektors und des Einspritzkanals nach einer solchen Laufleistung sehr wichtig ist.
Zu3
Ansprechpartner - Struck Turbo
Der richtige Ansprechpartner sollte Herr Lambertz sein.
Unabhängig davon sollte man bei der Laufleistung die Injektordichtungen tauschen. Irgendwann bekommt man die garnicht mehr heraus.
Ich konnte nach 230.000Km noch alle Dichtungen sauber entfernen. Immerhin war eine schon minimal undicht.
Die Injektoren sind mit nur einer Schraube und einer dicken Halteklammer befestigt. Aber das erklärt sich beim Betrachten eigentlich von selbst.
Allgemein:
Wenn dieser Biodiesel nicht wäre hätte dein Auto vermutlich nicht eines deiner genannten Probleme.
Durch den hohen Anteil an langkettigen Alkoholen wird zwar auf der einen Seite die durch den stark reduzierten Schwefelanteil verminderte Schmierfähigkeit wieder hergestellt.
Auf der anderen Seite steigt der Russanteil bei der Verbrennung stark an. Durch die AGR kommt auch der Ansaugtrakt in den Genuss dieser hohen Russlast.
Die Injektoren verkoken und es kommt zu Ablagerungen im Kraftstoffsystem.
Daher mein Tip: Besorge dir doch erst einmal einen Diesel-Systemreiniger. Die gibt es z.B. von LM oder Mannol.
Dann würde ich erst einmal einige hochdosierte Fahrten machen, also z.B. eine Dose auf einen viertel Tank anstatt eines Ganzen.
Dabei sollte man allerdings nicht den Motor ausdrehen und zu sehr fordern, da durch die leicht flüchtigen Komponenten die Cetanzahl reduziert wird und der Motor (unbemerkt) klopfen könnte.
Ich bin mir sicher, dass nach 1000Km die Welt schon wieder ganz anders aussieht.
Schönen vierten Advent, Grüße André

 

Kleiner Nachtrag noch.
Mein T25 D-CAT aus 2005 hat jetzt fast 300.000Km mit den originalen Injektoren und dem originalen Lader absolviert.
Das Auto fährt nach wie vor einwandfrei, die Beschleunigung ist immer noch sehr beeindruckend und die Laufruhe des Motors tadellos.
Um das weiterhin zu gewährleisten fahre ich mit einem 1:200 Zusatz von Zweitakt-Öl. So bleiben Krafstoffsystem und Injektoren dauerhaft sauber.
Wenn es richtig kalt wird, erhöhe ich den Ölanteil schon mal auf 1:100.
Dadurch erhöht sich die Cetan-Zahl vom Kraftstoff und selbst bei -20°C verschwindet das Nageln nach wenigen Sekunden.
Dem Motoröl genehmige ich immer noch den Ester-Zusatz 9929 von Mannol.
Auch das reduziert die Kaltlaufgeräusche erheblich.
Zwischen den 15.000Km Ölwechsel-Intervallen habe ich noch nie Öl nachfüllen müssen. Scheint also auch nicht zu schaden.