Unterhaltskosten Diesel-Benziner

Das Ergebnis spricht bei meiner Fahrleistung ganz klar für den Diesel
obwohl der ab jetzt laut Tv-Berichten vom Aussterben bedroht ist,schade.

 

Hallo,

bei meiner Jahresfahrleistung liegen Diesel und Benziner auf gleichem Niveau. Ich glaube, das Ende des Dieselzeitalters ist eingeläutet. Mein nächstes Auto wird in ferner Zukunft vermutlich ein Benziner werden, irgendein kleinvolumiger Turbomotor (z. B. VW 1.4 TSI), den immer mehr Hersteller in ihr Programm nehmen.

Gruß Scheune

 

Zitat:
Scheune schrieb am 20.05.2008 11:36
... irgendein kleinvolumiger Turbomotor (z. B. VW 1.4 TSI) ...
Bei denen kann ich bei gleicher Leistung keinerlei Vorteile gegenüber größervolumigen Saugmotoren mit aktiver Ventilsteuerung sehen.
Im Gegenteil:
Der 2-Liter Benziner mit 125 kW von BMW hat z. B. einen Durchschnittsverbrauch von 6,1 l/100km und 146 g/km CO2-Emission, der 1,4 TSI mit ebenfalls 125 kW verbraucht durchschnittlich 7,3 l/100 km und bläst 174 g/km CO2 in die Umwelt.

Gruß, Robert

 

Ich habe hier die Daten der Hersteller wiedergegeben, die durch denselben Fahrzyklus festgestellt wurden und da die Messwerte zum CO2-Ausstoß zukünftig wohl steuerlich relevant sein dürften, können sich die Hersteller hier eher keine groben Falschangaben erlauben.
Desweiteren gibt es bei Spritmonitor.de keinerlei Möglichkeit die Verbrauchswerte nach Motorgenerationen getrennt darstellen zu lassen, somit ist eine relevante Aussage zur neuesten Motorgeneration von BMW wohl nicht möglich.

Gruß, Robert

 

Da gibt es auch noch den völlig ausreichenden 1.4 TSI mit 122 Pferdchen (CO2: 149 g/km; 0-100: 9,4 s; Vmax: 197km/h). Ist auch nur ein Beispiel. Andere Hersteller bieten schon ähnliches oder arbeiten dran. Diesel hat sich jedenfalls aus jetztiger Sicht leider erledigt.
Soweit ist es schon gekommen, vor nicht all zu langer Zeit zählten für den begeisterten Autofahrer noch Leistung und Drehmoment, gepaart mit einem halbwegs moderaten Verbrauch, und heute muß man als solcher im Weltretterland Deutschland notgedrungenerweise über CO2-Ausstoß diskutieren. Unsere EU-Mitstreiter kommen vor Lachen über uns nicht in den Schlaf, und ich glaube, die ersten Amis und Chinesen haben sich schon totgelacht.

Gruß Scheune

 

Eine sehr interessante Variante könnte in naher Zukunft auch die Verbindung Turbo mit Erdgas sein, also z. B. der 1.4 TSI von VW angepasst an Erdgasbetrieb.

Das kann den CNG-Antrieb vom Image der kostensparenden Wanderdüne zum Spaßauto für Clevere katapultieren. Ganz ähnlich wie beim Turbodiesel Anfang der 90er.

Aber davon abgesehen: "Diesel is not dead.. it just smells funny!".

Wenn jetzt wieder die Pendelbewegung hin zum Benziner geht, sinkt mittelfristig auch die Nachfrage nach Diesel, was bei gleichbleibender Besteuerung wieder zum alten Preisabstand zwischen Benzin und Diesel führen kann.

Und wenn sich jetzt alle auf Erdgasautos stürzen, kann ich mir nicht vorstellen, dass dessen Preise nicht auch anziehen werden...

Einen wirklichen Spareffekt hat man wahrscheinlich immer nur mit Technologien, die die Masse noch nicht entdeckt hat.

 

Zitat:
poh schrieb am 20.05.2008 16:20
Natürlich kann man die Motorgenerationen vergleichen. Da gibt es ein Baujahr und auch eine KW Angabe. Wenn man nicht übers BJ gehen möchte kann man die KW Anzahl MIN MAX angeben da die unterschiedlichen Generationen meist auch unterschiedliche Leistungen haben.
Ja, das habe ich jetzt auch entdeckt, wenn man allerdings tatsächlich nach der neuesten Generation des 125 kW Motors von BMW sucht findet man gerade einmal 13 Einträge mit Daten. Das halte ich nicht für repräsentativ, weiterhin liegt der dort angegebene Durchschnitt nicht bei den von dir prognostizierten 9 l/100km.

Gruß, Robert

P.S.: Wenn man sich den Durchschnittsverbrauch der 125 kW VW-Motoren anzeigen lässt, liegt dieser über dem Wert der BMW-Motoren.

 

Bei BMW muss man aber auch den Heiz-Wert mit inbeziehen.
Viele junge Jungen, die es sich leisten können, holen sich einen BMW und heizen damit aus Prestigegründen auf den Strassen rum.
Das verbrät viel Sprit.
Meine Meinung!
Schade, dass die Lichthupe nicht auch mit Extra-Benzin betrieben wird.
So ca. 1 Liter pro Aufblenden.

Gruss
Dirk

(Kein Vorurteil, sondern meine Erfahrung!)

 

Ich weiß nicht, ob dieser Aspekt hier bereits besprochen wurde.

Laut diesem Artikel

http://www.autobild.de/artikel/neue-auto-steuer_701881.html

wird bei ab 2009 neu zugelassenen Fahrzeugen in der KFZ-Steuerberechnung nicht mehr zwischen Diesel und Benziner unterschieden.

Das führt dazu, dass die jährliche Steuer des oben genannten 1.4 TSI mit 122 PS von derzeit 94 Euro pro Jahr auf 250 Euro steigen wird!!!

Ein neu zugelassener Diesel mit einem Verbrauch von 6 Litern würde auf 280 Euro kommen.

Das heißt bei einer Autoanschaffung im Jahre 2009, dass ein Dieselfahrzeug um einiges weniger an Extra-Fixkosten im Vergleich zum Benziner amortisieren muss, um wirtschaftlich zu sein.

Kleine wertende Anmerkung dazu: Es durfte ja auch nicht sein, dass eine neue Technologie wie das "Downsizing" (viel PS bei wenig Hubraum) zu signifikanten Steuereinbußen führt.

 

Zitat:
Dupk01 schrieb am 20.05.2008 07:50
Wenns so weiter geht, wird der nächste ein Muli, Esel oder Pferd sein!
Oder sollte ich mich da irren?!
Sei sicher, daß dem Staat auch dafür noch eine neue Steuer einfallen wird, durch die selbst das genügsamste Maultier zu einem unbezahlbaren Luxus-Fortbewegungsmittel werden wird.

Nach dem Diesel-versus-Benzin-Rechner liege ich selbst bei 24.000 km p. a. günstiger mit meinem 1.8 VVT-i als mit einem vergleichbaren Diesel. Vor anderthalb Jahren lag der "Break Even"-Punkt noch bei etwas unter 20.000 km p. a.

 

Aktuell

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,554907,00.html

 

Das Problem liegt einfach darin begründet, daß unser Staat einen ständig steigenden Bedarf an Geld hat. Im Gegensatz zu Privathaushalten, die ihre Lebensverhältnisse und Ausgaben an dem ausrichten müssen, was ihnen an Geldmitteln zur Verfügung steht, legt der Staat erst fest, wieviel Geld er benötigt, um die einzelnen Etats zu decken und entscheidet danach erst, welche Mittel aus Steuern und welche aus Neuverschuldung aufgebracht werden. Da den Möglichkeiten der hemmungslosen Neuverschuldung aber mittlerweile enge Grenzen gesetzt sind, steigen zwangsläufig die Steuern, während die staatlichen Leistungen für die Bürger eingeschränkt werden, wo es nur eben geht.

Um es ganz brutal zu sagen:
1. Das ist noch längst nicht das Ende der Fahnenstange.
2. Wir haben - als Gemeinwesen! - seit den 1970ern sehr üppig über unsere Verhältnisse gelebt und einen Sozialstaat mit Grundsicherung zu einer umfassenden "sozialen Hängematte" ausgebaut, in der sich bei den meisten Bürgern eine Art "Vollkasko-Denken" ausgebildet hat: Der Staat ist dafür verantwortlich, jede nur denkbare soziale Wohltat bereitzustellen, kosten darf mich persönlich das aber, bitte schön, nichts. So lange, wie ein üppiges Wirtschaftswachstum und genügend Arbeitsplätze vorhanden waren, ließ sich das (so gerade noch!) bezahlen. Daß dies aber seit mittlerweile 20 Jahren zunehmend schwieriger wird, scheint sich noch nicht zu allen Leuten herumgesprochen zu haben - Wähler wollen so etwas ja auch gar nicht hören. Der britische Premierminister Winston Churchill versprach seinem Volk zu Beginn des Krieges 1939 "Blut, Schweiß und Tränen" (und hielt dieses Versprechen auch ), zum Dank dafür wurde er direkt nach Kriegsende 1945 von seinen "dankbaren" Wählern in die Wüste geschickt. Unsere Politiker sind dagegen keine politischen Selbstmörder, daher reden die meisten von ihnen über solche unangenehmen Wahrheiten wohl nur hinter verschlossenen Türen.
3. Um den Bogen zum Thema zurückzuschlagen (wird ja wohl auch Zeit): Die Kosten für Diesel werden sich in den nächsten Jahre noch erheblich erhöhen, und zwar stärker als die für Benzin. Dafür ist - neben den spekulationsbedingten Preistreibereien - auch die weltweit extrem gestiegene Nachfrage nach Diesel verantwortlich. Der Staat wird dagegen nichts tun (können), und wir müssen uns darüber klar werden, daß auch der "Umbau" des Kfz-Steuer-Modells nach den Kriterien des CO2-Ausstoßes sicherlich keine Senkung der Steuerlast mit sich bringen wird. Denn wie schon oben geschrieben: Der Staat plant seinen Finanzbedarf nicht nach den Maßgaben des real verfügbaren, sondern des benötigten Geldes.

 

... irgendwann reicht das Geld nur noch zum auf die Arbeit fahren (egal mit Was - Auto, Bus, Bahn). Den Rest holt man sich dann über das Sozialamt ...
Gruß Alfred