Noch ein T27 Test

Ja, Happy Day, das ist schon möglich, da möchte ich dir auch nicht widersprechen.
Schon bei diesem Punkt geht es los mit dem subjektiven Beurteilungsvermögen. Keine Frage, setze 10 Leute in ein Auto und du hast 10 Meinungen. Sicher gibt es Leute, für die ist ein Auto nur dann perfekt, wenn die von dir zitierten Spaltmaße irgendwelche x-Milimeter haben, ich persönlich kann mir von noch so kleinen Spaltmaßen nichts kaufen, weil sie keinen Nutzen generieren.
Mir sind halt zB. kurze Bremswege, praktische Handhabung und gutes Preis-/Leistungsverhältnis usw. wichtiger als Supi-Spaltmaße,Image, feine Sitzstöffchen usw.
Gut, dass es jeder anders sieht bzw. beurteilt, sonst würden wir alle in den gleichen Autos sitzen und es gäbe nichts zu diskutieren.

 

Ehrlich gesagt sehe ich da keinen Widerspruch. Hochwertige Materialien, erstklassige Verarbeitung, gute Fahreigenschaften und praktische Handhabung müssen sich doch nicht gegenseitig ausschließen. Es ist doch nicht so, dass ein Auto immer nur entweder praktisch oder gut verarbeitet sein kann.

 

Es werden Dinge bemängelt, die objektiv nicht vorhanden sind. Sorry, aber Sportlichkeit und gelungene Optik sucht man bei Toyota naturgemäß vergebens. Fahrkomfort wird Toyota bei den meisten Tests durchaus attestiert, und Zuverlässigkeit ist eher was für die sogenannten Langzeittests und Pannenstatistiken. Aber ganz ehrlich: auch da sieht man schon seit längerem keine Toyotas mehr in der absoluten Spitzengruppe.

Der aktuelle Avensis hat z. B. auch bei einem Test des englischen Automagazins Top Gear teilgenommen und schnitt da auch nicht gerade berauschend ab - und das, obwohl der Avensis in England gebaut wird und somit wohl am ehesten als "englisches Auto" aufgefasst werden kann.

Manchmal muss man auch der ungeschönten Wahrheit ins Gesicht sehen können: Der Avensis ist nicht die Krone des Automobilbaus in der Mittelklasse, sondern allenfalls Mittelmaß. Außer den früher unumstritten vorhandenen Tugenden Zuverlässigkeit, Robustheit, Langlebigkeit, Sparsamkeit hat er nichts zu bieten, was andere nicht auch bieten. Und in Sachen "früher unumstritten vorhandene Tugenden" hat Toyota stark nachgelassen, das weiß man hier im Forum nicht erst seit den gigantischen Rückrufaktionen.

 

@Thomas1

Ö:

 

1. Was das Aussehen angeht: De gustibus non est disputandum - Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Wobei Top Gear auch den alten Avensis nicht sonderlich attraktiv fand, wie man z. B. direkt nach dem Erscheinen des T25 Facelift lesen konnte: "Pity it couldn't have broken the face-lifting mould and improved the looks as well."
"Plain boring", also stinklangweilig, so wird Toyotas Design immer wieder von Fachmagazinen bezeichnet - und weiß Gott nicht nur von deutschen. Also ganz ehrlich: irgendetwas muss dann ja wohl dran sein.

2. Wie Du die Zuverlässigkeit Deines höchstpersönlichen Exemplars des Avensis bereits vor dem Kauf erkannt hast, musst Du mir bei Gelegenheit mal verraten. Denn mit der allgemeinen Zuverlässigkeit des Avensis (T25) an sich und für sich ist es ja nicht so weit her wie früher - die Zeiten sind vorbei, in denen Toyota Werbespots schalten konnte, an deren Ende der Fahrer eines Toyotas mit Vollgas an einem liegengebliebenen Toyota vorbeifuhr und dabei seinem Kollegen auf dem Beifahrersitz erklärte: "Das war eine Falle!" und auf die Frage "Woher weißt du das?" lässig antworten konnte: "Ganz einfach: ein Toyota hat keine Panne."
Heute würde der Vollgasfahrer wahrscheinlich nur ausrufen "So eine Sch...e, ich glaube, ich hab auch so eine Gurke mit klemmendem Gaspedal erwischt."
Immerhin könnte man aber eine andere alte Toyota-Werbung der Wiederverwertung zuführen, nämlich diejenige, in der der Beifahrer am Ende der Fahrt zum Fahrer sagt: Weißt du, was mir an dem Wagen nicht gefällt?" und der Fahrer grinsend entgegnet: "Dass er nicht dir gehört." Man müsste nur die Vorzeichen umdrehen: "Weißt Du, was ich an dem Wagen toll finde? Dass er nicht mir gehört!"

 

"Ein paar" ist wohl die Untertreibung des Jahrhunderts, würde ich dazu sagen... "Die überwältigende Mehrheit" trifft es da wohl eher. Abgesehen davon ist der Avensis T25 ja auch nicht wirklich hässlich. Er ist im Design halt nur beliebig (könnte z. B. auch von Opel stammen, dem Vectra sieht er zum Verwechseln ähnlich) und langweilig - und genau das bemängeln eben auch die meisten Auto-Journalisten.

1. Toyota hat nicht erst "jetzt" Probleme, sondern schon länger. Es ließ sich jetzt nur nicht mehr länger unter den Teppich kehren, auch nicht mit der ausgezeichneten Lobbyarbeit, derer sich Toyota zumindest in den USA in firmeninternen Papieren rühmte, die im Zuge der "Fußmatten- und Gaspedal-Affäre" an die entsprechenden Behörden übergeben werden mussten.

2. In der Tat, es nervt (und nicht langsam, sondern gewaltig), dass es immer noch genügend Leute gibt, die glauben, dass man nur fest die Augen schließen muss, dann verschwinden alle Probleme plötzlich. Bloß weil diese Leute dann nichts mehr sehen, heißt das doch nicht, dass die Probleme tatsächlich verschwunden sind. Um es mal ganz klar und deutlich zu sagen: Für sehr viele Toyota-Fahrer gibt es genau zwei Gründe, einen Toyota zu fahren: Qualität und Sicherheit. Mit der Qualität geht es schon seit einigen Jahren bergab, nun ist auch das Image der Sicherheit bedroht. Was bleibt da noch übrig an Gründen für den Kauf eines Toyotas? Hier ist Toyota insgesamt in Gefahr, und es nützt niemandem etwas, wenn man davor die Augen verschließt. Es ist zwar eine uralte Angewohnheit, stets den Überbringer der schlechten Nachricht für die schlechte Nachricht zu bestrafen, aber als Zeichen besonderer Klugheit galt das noch nie. Toyota muss zurück zur alten Qualität, sonst werden sie ganz ernsthaft Schaden nehmen.

3. Mir wäre erstens nicht bekannt, dass durch platzende Motoren oder ausgefallene Elektronik Menschen ums Leben gekommen sind (was bei den Fußmatten und Gaspedalen auch jenseits aller Übertreibungen durch die US-Medien nicht ausgeschlossen werden kann), von daher kann wohl kaum die Rede davon sein, dass andere Hersteller "größere Probleme" hätten. Und zweitens wird auch dort nichts unter den Tisch gekehrt. Selbst die sonst deutschen Herstellern (und besonders VW und Audi) gegenüber so freundlich Auto Bild kritisierte diese Probleme scharf und spottete über VW, das Kürzel der Firma hätte eine völlig neue Bedeutung bekommen; es stehe jetzt für "Vorsicht, Winter." Ein "Unter-den-Tisch-kehren" sieht bei mir irgendwie anders aus...

 

Wie es aussieht, ist jetzt Honda an der Reihe in den Staaten gegrillt zu werden...

 

@ Thomas: Nein, "so schlecht" ist die Qualität von Toyota nicht. Aber eben auch nicht mehr so überragend besser als alle anderen, so wie es vor 10, 12 Jahren mal war. Vor 10 Jahren stellte selbst Mercedes Toyota als großes Vorbild in Sachen Fertigungsqualität dar.
Doch diese Zeiten sind vorbei. Wenn ein deutscher Hersteller sich heute Toyota als Qualitätsvorbild nähme (und ich möchte dabei die beiden amerikanischen Hersteller Opel = GM und Ford ausdrücklich ausschließen), wäre das für ihn ein gewaltiger Schritt rückwärts.

Wie gesagt, es geht nicht darum, Toyota schlechter zu machen als sie sind. Aber man muss sich auch darüber im klaren sein, dass sie in Sachen Material- und Fertigungsqualität im Vergleich zu anderen Herstellern, besonders nicht zu Herstellern ihrer Preisklasse, so souverän überlegen sind wie sie es einmal waren. In Sachen Fahrwerk, Motorisierung, technischer Innovation usw. war Toyota ohnehin noch nie mehr als Mittelmaß. Solche Entwicklungen schlagen sich natürlich auch in Testergebnissen, im Abschneiden bei Pannenstatistiken usw. nieder.

Was aber am schlimmsten ist: Toyotas vielgepriesene Qualität scheint mittlerweile zu einem Ergebnis von Zufälligkeiten geworden zu sein. Früher war die Qualität gleichbleibend hoch; heute scheint die Streuung größer geworden zu sein. Und das, man mag es drehen und wenden wie man will, ist ein Zeichen für nachlassende Qualitätskontrolle, was wiederum auf ein sinkendes Qualitätsbewusstsein aller an der Herstellung Beteiligten schließen lässt, seien es Toyota-Mitarbeiter oder Zulieferer bzw. externe Mitarbeiter.

 

Frag mal bei Audi nach...

Haben denn Zetsche, Winterkorn & Co. nicht zugegeben, dass die deutsche Autoindustrie in Sachen Innovation auf dem Gebiet der Hybrid-Technologie mind. 10 Jahre ninter Toyota zurückhängt? Oder schon vergessen?

Nicht aller Beteiligten, sondern ein Produkt unserer europäischen Fun-Gesellschaft! Darüber klagen aber alle Sparten der Gesellschaft.

 

Gerne, was genau soll ich fragen? Ob die beim A4 auch so gigantisch breite Spaltmaße hinbekommen wie im Innenraum meines T25? Oder ob die es schaffen, einen haptisch wie optisch unmöglichen Materialmix in der Mittelkonsole zu verbauen, wo stilistisch absolut nichts zusammenpasst? Oder soll ich mal fragen, ob die auch so tolle Fahrwerke hinbekommen, die außer auf absolut glatten, frisch asphalitierten Straßen laut poltern und die in jeder nur minimal sportlich eingefahrenen Kurve eine Seitenneigung zulassen, dass man fast aus dem Sitz rutscht? Oder, oder, oder...?

Ich kann über meinen T25 einige gute Dinge berichten: es klappert nichts, der Wagen ist zuverlässig, sicher und sparsam. OK, das war's dann auch schon. Aber ganz ehrlich: das können andere auch, aber die können dies teilweise auch so, dass der Spaß nicht zu kurz kommt. Und gut aussehen tun die auch noch.

Die Frage ist nur: in wie weit ist Hybrid eigentlich zukunftsfähig? Vor allem, weil Toyota nur ein einziges Modell mit Hybrid im Programm hat, und das Teil hat(te) auch noch Probleme mit der Brems-Software...

Toyota hat sich immer gerühmt, sie könnten ihre berühmte Qualität überall produzieren, nicht nur in Japan. Das dürfte auch die von Dir zitierte Spaß-Gesellschaft einschließen. Wenn sie das nicht draufhaben, dann sollten sie vielleicht etwas Leichteres produzieren. Kochtöpfe zum Beispiel... Schließlich können europäische Hersteller in Europa hervorragende Autos bauen, mitten in unseren "Spaß-Gesellschaften." (Wobei ich mich wirklich frage, wer Dir dieses Bild unserer Gesellschaft vermittelt hat? Noch weiter an der Realität vorbei geht's nämlich kaum noch. Bloß weil wir uns den Luxus leisten, unserem gesellschaftlichen Prekariat, dem unteren Drittel der Gesellschaft, die moderne Form von "Brot und Spiele" zu bieten, während die übrigen zwei Drittel der Gesellschaft die notwendige Arbeit verrichten und Werte schaffen, heißt das nicht, das wir in einer Spaß-Gesellschaft leben - eher ist das Gegenteil der Fall )

 

Ich verfolge nun diese Diskussion seit einiger Zeit.
Machen wir uns nichts vor, HappyDay989 hat hier einen ungetrübten Blick.
Ich kenne und fahre Toyota (mit einer kurzen Ausnahme) seit den späten
Achtziger-Jahren. Ich habe mir nie einen Toyota gekauft, weil er mir am besten gefallen hat, sondern ich bewunderte immer die absolute Perfektion und das sorgsame Kaizen der Japaner bei diesen Autos. Lieber eine altbewährte Technik belassen, als am Kunden noch unausgereiftes Neues zu testen - bieder (mit Ausnahme der sportlichen Modelle), jedoch 100%ig zuverlässig, das hat mir wirklich imponiert.
Zuverlässigkeit, Qualität zu wirklich moderaten Preisen waren für mich überzeugend, egal, ob mir das Auto gut gefallen hat oder eben nicht.
Und wie sieht es damit heute aus?
Meine E12 und R1 aus 2005 mit nicht einmal ganz 70 bzw. 100 TKM sind bestenfalls Durchschnittsautos mit laufenden Reparaturen (SHSV, Einspritzpumpe, Lenkgetriebe, Antriebswellen, Motoraussetzer, usw.), die es möglicherweise bei anderen Erzeugern auch gibt, aber mit tlw. gefälligerem Design und wesentlich mehr Individualität. Ich sehe die jüngsten Modelle von Toyota mit Kopfschütteln, denn durch ein scheinbar ins Auge springendes, fast oft kitschiges Design will man über Schwächen und Mängel wohl hinwegtäuschen.
Der einjährige Auris meiner ältesten Tochter war in Punkto Verarbeitung und Qualität so enttäuschend, dass wir uns entschlossen, die Marke trotz Garantie und bemühter Werkstatt kurzerhand zu wechseln (sind noch zufrieden mit dem Mazda 3). Auch unsere beiden Corollas werden mit Sicherheit heuer (Ende 5-J-Garantie) noch abgetauscht, Toyota werden es keine mehr, wobei dies absolut nichts mit den derzeitigen Rückrufaktionen zu tun hat.
Unser bester Toyota ist noch der Yaris P1 1.0 (Bj. 2001) meiner jüngsten Tochter. So stell ich mir einen Toyota vor, wie ich es in der Vergangenheit (noch intensiver) erlebt habe.
Tatsache ist, dass die Europäer qualitativ den Tiefpunkt hinter sich haben und Toyota weiter absteigt.
So und jetzt dürfen die Hardliner unter euch alles mit Argumenten widerlegen, was meine Erfahrung über gut 20 Jahre mir sagt.
Ich werde meine Meinung trotzdem nicht ändern, auch wenn es im Hinblick auf den Niedergang dieser einst unerreichten Automarke schmerzt.
lg direkt

 

Schade um die Zeit...

 

Hi
Also, es ist mein erster Toyota AV und ich habe es bisher, nicht bereut!!! Im Gegenteil, ich hätte viel früher, meinen TEC holen sollen ( aber vielleicht, sind dadurch, die Kinderkrankheiten schon weg...?! ).
Ich bin vorallem zum AV gegangen, wegen der Zuverlässigkeit!!! Denn ich bin Berufspendler und auf ein rollendes Auto angewiesen, aber das kenne ich auch anders ( durch unterschiedliche Marken und Ländern )!!! Dabei habe ich mich nicht nur auf Testurteile vertraut, sondern auch mit vielen AV Fahrer/in persönlich gesprochen und dann mein eigenes Urteil gefällt!!! Bis jetzt, hat der TEC, mich auch nur angenehm überrascht und überzeugt mich, jeden Tag mehr....!!! Also ich bin zufriedend und hoffe sehr, das es auch, sehr sehr lange so bleibt...
MfG
Super-Turbo

 

Da der Test jetzt online ist, hier noch der Link (sorry für die Lieferfrist):

http://www.auto-illustrierte.ch/tests/toyota-avensis-20-10475.html


Gruss
Mike

 

Dank für den Hinweis auf diesen detaillierten und sehr informativen Test.
Wußte noch gar nicht, was so alles im Ave drin steckt.