Erfahrungen mit dem Multidrive-S (CVT) in den Benzinern?

dass beim Abklemmen der Batterie die Elektronik leiden könnte, halte ich für ein Gerücht ...

 

Die Steuerung des MD-S ist in der Motorelektronik "integriert", hat kein eigenes/separates Steuergerät beim AV. Und die Motorelektronik ist sehr wohl lernfähig. Auch das MD-S muß einige Sachen lernen und anpassen. Schon allein wegen dem Verschleiß an der "Kette" oder den Kegelrädern.....
Wenn ich etwas Zeit habe, suche ich mal die Sachen zum CVT 7 /MD-S raus...

 

Jain. Ich habe schon erlebt, dass beim Wechsel die Spannung per Zusatzbatterie über den Zigarettenanzünder aufrecht erhalten wird, um sich das Anlernen div. Geräte (z. B. Fensterheber) zu ersparen.

Brösel

 

ja richtig ... nennt man glaubich Spannungserhaltung.
Aber wenn am Auto entsprechend gearbeitet wird, wird die Batterie komplett abgeklemmt (bei meinem fast eine Woche, als die Vordertüren erneuert wurden) Wenn das der Eelektronik schaden würde, wären schon einige Autos einen frühen Tod gestorben...

 

Es ging bei meinem Beitrag ja auch nur um eine defekte Batterie...

 

Seit März diesen Jahres bin ich Besitzer eines Avensis Combi 1.8 Edition Multidrive. Inzwischen ist es mein vierter Avensis, alle hatten den 1.8er Benziner, der Neue ist aber der erste mit Automatik.

Deshalb möchte ich mich hier nur auf meine ersten Erfahrungen mit dem Multidrive beschränken.

Mein Fazit nach etwa 12.000 km: Nie wieder ein Schaltgetriebe! Insgesamt fährt es sich wesentlich entspannter, sparsamer und gleichmäßiger. Aber von Anfang an:

Nachdem ich viele 100.000 km nur Schaltgetriebe gefahren bin, war die Umstellung auf ein Automatikgetriebe, insbesondere ein CVT, etwas gewöhnungsbedürftig. Umlernen muss man nicht, es ist nur ein anderes Fahrgefühl. Das Fahrzeug nimmt einem mehr ab, als man bei einem Schalter gewohnt ist. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache, gerade die sportlichere Fahrerfraktion wird das nicht mögen. Aber die hätten mit einem Avensis ohnehin nicht die richtige Wahl getroffen ;-).

Der erste Tritt auf’s Gaspedal und der Wagen setzte sich sanft in Bewegung. Wie schon mehrfach beschrieben wurde entfällt das typische Schaltrucken, dafür glaubt man als Schaltgetriebefahrer an eine schleifende Kupplung, weil die Drehzahl sich nicht so verhält, wie man es gewohnt ist. Das Fahrzeug beschleunigt stetig, die Drehzahl bleibt bei vorsichtigen Gasfuss annähernd gleich. Die Beschleunigung setzt sch solange fort, bis die maximale Übersetzung erreicht ist. Man kann beispielsweise von 0 auf 160 kmh mit konstant 3000 U/min beschleunigen. Das ist sicherlich unrealistisch, aber prinzipiell möglich.

Im Normallfall lupft man das Gas bei der gewünschten Geschwindigkeit etwas. Die Automatik erkennt sofort, was man erwartet und drosselt die Drehzahl auf ein Minimum. Stadtfahrten sind so bei knapp über Leerlaufdrehzahl möglich, Autobahnfahrten bei Richtgeschwindigkeit bei etwas über 2000 U/min.

Was mir persönlich aufgefallen ist, dass ich nach ein paar hundert Kilometern wesentlich zaghafter mit dem Gaspedal umgegangen bin. Das mag daran liegen, dass die Schaltautomatik jedes unnötige Gasgeben mit sofortigen Drehzahlanstieg quittiert, ohne dass das Fahrzeug sofort beschleunigt. Beim Schalter sind ja Motor und Räder fest gekoppelt, ein nervöser Gasfuß ist da nicht so schnell zu bemerken. Die Konsequenz ist, dass ich sanfter beschleunige und insgesamt defensiver fahre. Jedenfalls sagen das meine Beifahrer.

Der Verbrauch hat sich bei mir knapp über 8 Liter eingependelt, wobei ich die Woche über meistens in der Stadt unterwegs bin. Landstraßenfahrten habe ich schon mit 2 Litern weniger absolviert. Dafür ist allerdings eine sehr vorausschauende Fahrweise nötig: viel rollen lassen, vom Gas gehen, sobald in der Ferne eine Geschwindigkeitsbeschränkung sichtbar wird, wenig bremsen, gaaaaanz sanft beschleunigen… auf die Dauer kann es nerven ;-) Bei normaler Fahrweise liegt der Verbrauch außerorts etwa bei 7-7,5 Liter.

Ganz lustig ist in diesem Zusammenhang die vorinstallierte App „A Glass Of Water“ die jeden unsensiblenTritt aufs Gas oder Bremse mit ein paar Zentiliter verschütteten Wasser aus dem virtuellen Glas bestraft.

Wenn man den Avensis richtig die Sporen gibt ändert sich die Charakteristik des CVT in Richtung einer konventionellen Automatik: es werden sanfte Schaltvorgänge spürbar, der CVT-typische Gummibandeffekt ist nicht mehr so ausgeprägt. Aber man ist immer noch weit entfernt von dem, was man mit einem manuellen Getriebe anstellt, sollte man es eilig haben.

Neben dem automatischen Schalten ist auch ein manueller Modus möglich, den ich bisher nur einmal zum testen verwendet habe. Dabei wird ein 7-Gang-DSG simuliert, was über den Schalthebel oder über Wippen am Lenkrad zu bedienen ist. Ich persönlich benötige es im normalen Fahrbetrieb nicht, der eine oder andere Leser mag das anders sehen.

Sinnvoll ist der manuelle Modus aber auf alle Fälle bei längeren Bergabfahrten um die Motorbremswirkung zu erhöhen. Dabei während des fahrens mittels Wippe runterschalten. Das Getriebe wechselt automatisch in den manuellen Modus, schaltet einen (virtuellen) Gang runter und ändert danach die Übersetzung nicht mehr. Ein längerer Zug an der +-Wippe beendet den manuellen Modus wieder.

Ich habe gelesen, dass motorschädigende Eingaben wie das Einlegen eines zu kleinen Ganges bei zu hoher Geschwindigkeit vom System ignoriert werden. Getestet habe ich es aber noch nicht.

Im Alltagsbetrieb fahre ich ausschließlich den ECO-Modus. Der Motor dreht in diesem Modus bis 5500 U/min, was eigentlich mehr als genug ist. Der SPORT-Modus erlaubt etwa 1000 Touren mehr, was den Avensis aber keineswegs zum Sportler macht. Aber zum zügigen Beschleunigen beim Überholen oder bei Autobahnauffahrten ist durchaus brauchbar. Im SPORT-Modus wird neben der Maximaldrehzahl auch die Drehzahl bei gleicher Gaspedalstellung etwa um 1000 Touren angehoben, der Wagen hängt also etwas besser am Gas.

Im SPORT-Modus spurtet meiner nur mit Fahrer, leeren Kofferraum und leeren Tank in etwa 8,7 Sekunden auf 100. Das sind 1,5 Sekunden unter Werksangabe, das finde ich mal gar nicht so verkehrt.

Angenehm ist auch der Kriechmodus bei Staus: einfach von der Bremse gehen und der Wagen rollt langsam los.

Mein Fazit bisher:

1. entspannter
2. sparsamer
3. angenehmer für die Mitfahrer
4. durch niedrigeres Drehzahlniveau ruhiger als ein Schalter

 

Schöner Bericht.
Kann ich alles bestätigen.

 

....so sah bzw. sieht es bei mir auch aus. Nie wieder ohne MDS (höchstens Hybrid)

...ja, ein zu "kleiner" Gang manuell einzulegen ist unmöglich.
....und ja, der Sport-Modus ist für schnellere/spontanere Überholvorgänge "präziser". Den nutze ich dann auf Landstraßen ab und an. Da fühlt man sich "sicherer"...
Und Spritverbrauch kann noch etwas sinken nach der "Einfahrphase". Das Steuergerät "gibt" nach 20.000 km noch mal was frei. (war zumindest bei meinem und auch Vatis so)

Gruß Jörg

 

Und damit ist man an der Ampel schneller als (fast) alle anderen. Das Fahren mit MD-S/7-CVT fühlt sich zwar entspannt an, ist aber mangels Zugkraftunterbrechung doch relativ zügig.

Gruß
HP

 

Erstmal: Danke für diesen tollen Bericht!
Als Leser konnte ich mich anhand deiner Äußerungen sehr gut in die Lage eines Automatikfahrers hineinversetzen.
Bisher hatte ich erst 2x in den U.S.A. das Vergnügen, einen Automatikwagen fahren zu dürfen und es war wirklich sehr entspannt, insbesondere im den vielen Staus der Metropolen.

Ein Punkt stört mich nach insgesamt gefahrenen 12.000 km noch: der Spritverbrauch.
Ich weiß nicht genau, ob es bei mir am getankten Super Plus liegt, aber außerorts verbrauche ich trotz vieler Staus ca. 6,5 bis 7,1 l/100 km, mit stets eingeschalteter Klimaanlage und zügigem Tempo (max. 130 km/h).
Dann "frisst" die Automatik also doch mehr Sprit als bei einem Handschalter, wobei meiner heute die 10.000 km-Marke geknackt hat und damit, was die Laufleistung angeht, fast auf Augenhöhe mit deinem Avensis liegt.

Noch eine Frage: Wie verhält sich die Automatik bei Kälte (<= 0 °C)?
Ruckelt's dann auch mal sporadisch oder lässt sich das Getriebe nichts anmerken?

 

Ich habe eben auf meinen BC geschaut.
7,8l/100km
Ich fahre aber fast nur Kurzstrecke.
Habe nur 5km bis zur Arbeit.

Bei Kälte habe ich bisher keine Änderung des Fahrverhaltens festgestellt.

 

Zu dem Verhalten bei richtig tiefen Temperaturen kann ich noch keine Auskunft geben. Aber um den Gefrierpunkt herum gibt es keinerlei Unterschiede zum Handschalter oder anderen Automatikfahrzeugen. Im kalten Zustand dreht er halt etwas höher, was ja nicht der Automatik zur Last gelegt werden kann.
Zum Verbrauch: Mein Freundlicher hat mir bei der Übergabe des Fahrzeugs erklärt, dass in der Einfahrphase der Spritverbrauch etwas höher liegt. Die Motorsteuerung spritzt wohl ein etwas "fetteres" Gemisch in die Brennräume. Es liegt wohl daran, dass der Fahrer beim CVT die Drehzahl nur bedingt niedrig halten kann, da dies zum großen Teil durch die Software gesteuert wird. Ein fetteres Gemisch soll wohl bei höheren Drehzahlen den Motor nicht so beanspruchen. Mein freundlicher sprach von 12-20.000 km nach denen sich das auf ein niedrigeres Niveau einpendeln soll. Aber ich bin kein Techniker, vielleicht ist es ja auch alles Müll, was ich da schreibe und der Grund liegt ganz woanders ;-)

 

...bei einer Wandlerautomatik ja. Hier am MDS/CVT eher nicht.
Hier kommen viele äußere Faktoren zum Spritverbrauch....
Und man muß sich auch an das MDS erstmal "gewöhnen".
...im Winter geht der Verbrauch natürlich hoch, aber auch nicht wegen dem MDS, beim Schalter ja auch.
Und ja, nach ca. 20.000Km kommt noch mal ein "Schub".
Bei Kälte (im Minusbereich) "schaltet" das MDS etwas träger/zögerlicher zu Anfang. Auch die Drehzahlen liegen höher als sonst. Das dient der Aufwärmung des KAT´s und Motor. Den erhöhten Leerlauf haben aber alle in der Kaltstartphase....
...übrigens, kann man in meinem Avatar gerne den Verbrauch des T27 vFL mit MDS für das Berliner Umland (aber auch größere Urlaubsfahrten nach Kroatien/Italien) unter allen Wetterbedingungen "studieren". (einfach auf die Tanksäule klicken)

 

Die Gefahr an der Automatik ist, das man einfach gerne mal zügiger Anfährt / Beschleunigt ohne es richtig zu realisieren. Das kostet halt Sprit. Da wo man mit dem Schalter einfach ohne schalten aufs Gas geht, schaltet die Automatik schon zurück und stellt mehr Leistung zur Verfügung, schon hat man einen MehrVerbrauch.

Moderne Wandler brauchen auch nicht mehr mehr. Durch die Wandlerüberbrückung.

 

Tipps zur Suche gibt es hier: Suche-Hilfe

Die Suche verlangt mind. 4 Zeichen. Sollte der Suchbegriff zu kurz sein (T27, T25, T22, E10), hängt einfach ein "*" hinten dran (T27*, T25*, T22*, E10*).

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Brösel

 

Mein Fazit nach nem knappen Jahr: Geil

Fährt sich schön sanft, und kann sehr wohl sportlich.

Autobahnauffahrt, Sportmodus, 3,2,1, Go und voll aufs Gas. Das geht dann doch recht flott voran, da kam ich mit dem Schalter nicht hinterher. Zumal die Drehzahl dann knapp vorm roten bleibt. Das fetzt.

Einziger Kritikpunkt: meiner macht, wenn ich auf ne Ampel zurolle und mit den Wippen vom 3 in den 2ten schalte hab ich ein rucken. Ist das bei euch auch so? Der Motor hat hier wohl zuviel Gas.

 

Wenn ich mich recht entsinne, habe ich das auf die "Motorbremse" geschoben... eigentliche Schaltruckler können es ja nicht sein.